FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

IM VERBUND SCHAFFEN WIR GANZHEITLICHE LÖSUNGEN
FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT

Standen bis vor einiger Zeit hauptsächlich Drohnen und deren mannigfaltige Payload im Mittelpunkt, steuern wir heute komplexe Drohnensysteme in der Luft, zu Lande, über und unter Wasser vollautonom. Gemeinsam mit starken Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten wir an Projekten mit wegweisendem Charakter. Ob Wasserrettung mit der Drohne oder 5G-Kommunikationsnetzwerk für die flexible Datenübertragung in Katastrophenfällen – wir teilen gern unser Fachwissen, um ganzheitliche Lösungen zu erarbeiten.

ALADIN - Waldbrandbekämpfung mit 5G-Kommunikationsnetzwerk

Im Rahmen des Forschungsprojekts ALADIN wird ein im Katastrophenfall einsetzbares 5G-Kommunikationsnetz für die lokale Datenübertragung entwickelt. Es soll zum einen die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften erleichtern. Zum anderen dient es dem Datentransfer zwischen einer Aufklärungsdrohne und einem ebenfalls fernbedienten Löschfahrzeug. Das 5G-basierte System ist zur mobilen Aufklärung, Überwachung, Absicherung und Lageerfassung sowie zur Steuerung von unbemannten Einsatzgeräten in Katastropheneinsätzen gedacht. 

Der Schwerpunkt des Vorhabens ist die sichere Waldbrandbekämpfung durch ein bedarfsgerechtes, lokales und temporäres 5G-Netz mit Satellitenanbindung, das Einsatzkräfte und Einsatzmittel vernetzt. Die 5G-Antennen sollen von einer Tethering-Drohne in die Luft gehoben werden und so das mobile 5G-Netz aufbauen. Die Stromversorgung und die Datenübertragung der Drohne erfolgt über einen Kabelstrang, welches die Drohne fest mit dem Boden verbindet. Die Auslegung und der Aufbau der Tethering-Drohne erfolgt durch THOLEG – Civil Protection Systems.

Für die sichere Ausführung der Löscharbeiten auf munitionsbelasteten Flächen wird

das Raupenfahrzeug CT25 der ReloConsult GmbH zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich um ein fernbedienbares Fahrzeug, welches speziell für den Einsatz in unwegsamen Gelände ausgestattet ist und mit einer Löschplattform ausgerüstet wird. Die hohe Nutzlast des Fahrzeugs von 30 Tonnen ermöglicht es, umfangreiche feuerwehrtechnische Einrichtungen zu adaptieren und zu testen. Über ein begleitendes Löschfahrzeug ist eine kontinuierliche Wasserversorgung des Fahrzeugs vorgesehen.  Die Steuerung der Löschraupe innerhalb des 5G-Netzwerkes wird ebenso von THOLEG realisiert. Voraussetzung dafür sind Kameras zur Umgebungserkennung. Aus einer Entfernung von bis zu 1.200 Metern soll nicht nur die Raupe durch das Gelände manövriert werden, auch der Löschaufsatz wird künftig über die Steuerung bedient.

Getestet wird das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten auf dem Flugplatz Schönhagen in Brandenburg. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt das Projekt. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. Alle Informationen rund um das ALADIN-Projekt gibt es hier

RescueFly - Wasserrettung mit Drohnenunterstützung

Unter der Federführung der Björn Steiger Stiftung arbeitet ein Konsortium aus Unternehmen und Wissenschaftlern seit Januar 2022 an Lösungen für die drohnenunterstütze Wasserrettung. Zukünftig sollen automatisierte Drohnen Rettungskräfte bei ihrer Arbeit unterstützen. Die Firma Tholeg bringt einen Hexacopter in das Projekt ein. Die knapp 4 Kilogramm schwere Drohne soll künftig in Not geratene Menschen in Gewässern aufspüren und wichtige Daten an die Einsatzleitzentrale weitergeben. Eine präzise Datenübertragung an alle Einsatzkräfte soll dann eine schnelle und effektive Hilfe ermöglichen. Getestet wird zunächst im Lausitzer Seenland.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Alle Informationen zum RescueFly-Projekt gibt es hier.

Forschungsprojekt zur CBRN-Gefahrenabwehr

In Havarie- und Katastrophenfällen ist es in Einzelfällen notwendig, Proben zu entnehmen. Nur so kann eine Gefahrensituation vollumfänglich dargestellt und eingeschätzt werden. Bislang müssen Einsatzkräfte – geschützt durch spezielle Ausrüstung – diese Proben händisch entnehmen.

Unter der Koordination der Firma Oritest-Saxonia sollen für ebendiese Situationen Alternativen geschaffen werden. Im Verbundprojekt mit der etwas sperrigen Abkürzung CBRN-UAS-PNT sollen nun Konzepte entwickelt und Lösungsansätze bereitgestellt werden, um Proben von Gefahrstoffen ferngesteuert zu entnehmen.

Die Abkürzung CBRN steht für das breite Spektrum an Gefahrstoffen: chemische,  

biologische, radiologische und nukleare Substanzen. Dabei kann auch ihr Aggregatzustand variieren. Gefahrstoffe können flüssig, fest, gas- oder dampfförmig sein.

Spezielle Behälter sowie die zugehörige Probennahmetechnik werden von der Firma STEP entwickelt. THOLEG steuert eine Spezialdrohne bei, die auf diese Traglast angepasst wird. Kopplungen von Beprobungstechniken mit Drohnen existieren bislang nicht. Forschungsziele muss es demnach sein, geeigneter Probennahmemethoden zu entwickeln, die über unbemannte Flugsysteme bei jedem Wetter umgesetzt werden können. Dieses Forschungsprojekt wird unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.